Endokrinologie der menschlichen Laktation

Die University of Oxford und FLRS gründeten im Jahr 2018 gemeinsam das Larsson-Rosenquist Foundation Oxford Centre for the Endocrinology of Human Lactation (LRF OCEHL – Oxford Zentrum für Endokrinologie der menschlichen Laktation). Dieses Zentrum widmet sich der Erforschung der Hormone und chemischen Stoffe, die die Zellen und Organe in der Produktion von Muttermilch steuern.

Das LRF OCEHL Forschungszentrum, angesiedelt am Frauenzentrum des John Radcliffe Spitals (Nuffield Department of Women’s & Reproductive Health University of Oxford) und unter der Leitung von Professor Fadil Hannan, verfolgt folgende Ziele:

• Fortschritt in der wissenschaftlichen Spitzenforschung durch Beiträge zur Erforschung der molekularen Determinanten für eine erfolgreiche Produktion von Muttermilch.
• Akademische Zusammenarbeit durch enge Kooperationen mit weltweit führenden Institutionen, die grosse Biorepositorien nutzen und zur Entwicklung dieses aufstrebenden Forschungsbereichs beitragen.
• Einbindung der Öffentlichkeit durch Ansprache und Kontaktaufnahme mit externen Zielgruppen, insbesondere schwangeren und jungen Müttern, die an klinischen Studien teilnehmen könnten.

Das vorläufige LRF OCEHL Portfolio der grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Studien umfasst:

NECTAR –Hier wird die Eignung von Labormethoden zur Messung verschiedener Hormone in der Muttermilch untersucht, die an Säuglinge weitergegeben werden und eine wichtige Rolle für deren Gesundheit und Wohlergehen spielen.

INSIGHT – Dieses Projekt erforscht, welche Mengen an Hormonen wie Prolaktin und Progesteron erforderlich sind, um die frühe Milchproduktion anzuregen. Die Forschung soll dazu beitragen das Verständnis für die verzögerte oder eingeschränkte Milchproduktion zu verbessern.

Das LRF OCEHL plant weitere Studien zur Erforschung der hormonellen Mechanismen beim Stillen, sowohl in Grossbritannien als auch in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Schwerpunktbereiche sind:

• Endokrinologie des Laktationszyklus und die Auswirkungen von Krankheiten wie Fettleibigkeit oder Mangelernährung auf die Laktationshormone.
• Molekulare Interaktion zwischen den Geweben, die an der Laktation beteiligt sind - d.h. das Zusammenspiel zwischen Geweben wie der Hypophyse, der Brust und den Knochen, die die Milchsynthese und -sekretion steuern.
• Endokriner Austausch zwischen Mutter und Kind während der Stillzeit durch die Bestimmung der Hormone in der Muttermilch, die Einrichtung einer Milchbank und Muttermilchspenden von stillenden Müttern.
• Gesundheitsauswirkungen in Bezug auf Mutter und Kind im Zusammenhang mit der Laktation, durch die Bewertung der hormonellen Veränderungen während der Stillzeit.

Die Forschung des Zentrums trägt zur Verbesserung der Gesundheit und Entwicklung bei, indem sie wichtige Erkenntnisse über die Rolle der Hormone während der Stillzeit und deren Einfluss auf das Auftreten von Wachstumsverzögerungen, Mangelerscheinungen, Fettleibigkeit und die Gesundheit der Mütter liefert.

Die Forschungsergebnisse können als Grundlage für zukunftsweisende Therapien und Interventionen zur Unterstützung des Stillens dienen und letztlich zur Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals – SDGs) 2 und 3 beitragen:

FLRS spendete etwa GBP 2,9 Millionen für den Aufbau von LRF OCEHL – lesen Sie die Pressemitteilung (Englisch).