Unsere langfristige Strategie

FLRS arbeitet auf der Grundlage einer langfristigen Strategie. Gestützt auf fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse, wollen wir Stillen zur Norm machen und die Gesundheit von Müttern und Kindern weltweit verbessern.

Unsere Arbeit deckt das gesamte Spektrum zwischen Forschung und erfolgreicher Umsetzung in der Praxis ab und konzentriert sich auf drei miteinander verbundene Schwerpunkte:

• Andere befähigen, neue Erkenntnisse zu gewinnen
• Wissen vermitteln
• Wissen anwenden

Unsere mittelfristige Strategie zielt darauf ab, das Wissen über das Stillen und die Stillpraktiken zu verbessern.

Gemeinsam mit einem globalen Netzwerk führender Expertinnen und Experten schaffen wir öffentlich verfügbare Wissensgrundlagen und Schulungsinstrumente. Diese sollen Fachkräften im Gesundheitswesen, Regierungen, Gemeinden und Familien helfen, mögliche Hindernisse abzubauen und ihre Stillziele zu erreichen.

• Forschung und Bereitstellung von evidenzbasiertem Wissen, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen und Wissenslücken zu schliessen. Wir setzen uns dafür ein, bestehendes Wissen über das Stillen durch die wissenschaftliche Arbeit von fünf gestifteten, unabhängigen und thematisch unterschiedlich ausgerichteten universitäre Forschungszentren zu erweitern. Durch die Mitfinanzierung von Forschungsprojekten stellen wir den Ausbau der Wissensbasis sicher. Dabei fördern wir die interdisziplinäre Zusammenarbeit und versuchen, Wissenssilos aufzubrechen.

• Wissensgrundlagen und Instrumente sind das Ergebnis von Wissensübersetzung und verbessertem Wissensmanagement. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wird daran, Erkenntnisse der Grundlagenforschung allgemein zugänglich zu machen und so Veränderungen anzustossen. Wir finanzieren Projekte und helfen, Wissensgrundlagen zu schaffen und Arbeitsinstrumente für die Praxis zu entwickeln. Wir entwickeln und teilen das Wissen, sodass es nicht nur der Wissenschaft oder als Best-Practice-Anwendungen zugänglich ist, sondern direkten praktischen Nutzen bringt. LactaHub beispielsweise ist eine laufend weiterentwickelte, frei zugängliche Wissensplattform, die neben evidenzbasiertem Wissen zum Stillen auch ein Toolkit für die Einrichtung und den Betrieb von Muttermilchbanken anbietet; Becoming Breastfeeding Friendly – BBF (Stillfreundlich werden) ist ein Leitfaden, der einzelnen Ländern dabei helfen soll, Massnahmen für höhere Stillraten zu entwickeln. Ein weiteres Beispiel ist EFBRI – An Evolving Ethical Framework Informing Breastfeeding Research and Interventions (Ethikleitlinien als Orientierungshilfe für Forschung und Interventionen im Bereich Stillen). Dieser Leitfaden soll Fachleuten und politischen Entscheidungsträgern dabei helfen, ihre Strategien zur Förderung des Stillens in ihren Gemeinden erfolgreich umzusetzen.

• Zusammenarbeit mit Ländern, um die Verbreitung von Wissen zu fördern und dort, wo es angezeigt ist, Veränderungen zu initiieren. Wir wollen nationale Regierungsverantwortliche befähigen, kontextspezifische Lösungen zu finden und diese umzusetzen, und die kritische Lücke zwischen politischer Stillstrategie und ihrer Umsetzung zu schliessen. Mit unserem innovativen Operationalisierungsansatz und dem Aufbau regionaler Fachkapazitäten liefern wir ihnen wichtige Instrumente. Wir unterstützen Regierungen dabei, Hürden zu überwinden, welche die Umsetzung von Stillstrategien oder Stillprogrammen in ihren Ländern behindern, und ermöglichen so eine erfolgreiche Umsetzung im grossen Massstab.

Wie wir zusammen mit unseren Partnern neue Wege erschliessen, von der Forschung bis zur erfolgreichen Umsetzung in der Praxis

2015-2022

Seit unserer Gründung haben wir fünf Forschungszentren gestiftet, von denen sich jedes auf einen spezifischen Bereich der Still- und Muttermilchforschung konzentriert. Diese fünf wurden ausgewählt, weil sie, nach unserem Wissen, die ersten waren, die in der Grundlagenforschung (Endokrinologie, Immunologie, Mikrobiom, Neuroentwicklung) und Verhaltensökonomik aktiv waren. Darüber hinaus haben wir 20 einzelne Forschungsprojekte und Projekte zur Entwicklung neuer Instrumente finanziert. In diesen Aktivitäten widerspiegelt sich unsere ursprüngliche strategische Ausrichtung, nämlich eine evidenzbasierte Wissensbasis zu den Themen Stillen und Muttermilch zu schaffen und diese mit dem Ziel weiterzuentwickeln, das Stillverhalten positiv zu beeinflussen und die Stillraten weltweit zu erhöhen.

Im Jahr 2016 begannen wir, die Entwicklung von Open-Access-Tools für politische Entscheidungsträger und medizinisches Fachpersonal zu unterstützen. Dabei zeigte sich, dass es erhebliche Lücken zwischen der Entwicklung von politischen Stillstrategien und ihrer Umsetzung gibt. Das veranlasste uns, 2019 nach neuen Wegen zu suchen, wie diese Lücken erfolgreich geschlossen werden können. Im Fokus standen ressourcenarme Länder. Überdies erweiterten wir unser Partnernetzwerk und lancierten die Wissensplattform LactaHub.

Aktuell bis in nähere Zukunft

Im Rahmen der Weiterentwicklung unserer Strategie konzentriert sich unsere Arbeit auf die Erschliessung neuer Wege, die von der Forschung bis zur Umsetzung in der Praxis reichen. Wir wollen sicherstellen, dass ärztliches Fachpersonal und Fachgruppen auf Länderebene Zugang zu aktuellem Fachwissen haben und dieses in der Praxis anwenden können. FLRS sucht zusammen mit ihren Partnern aktiv nach ausschlaggebenden Gründen, warum Frauen stillen oder warum sie nicht stillen. Diese sehr wichtigen Erkenntnisse können dann in eine fundierte Planung und Umsetzung von Programmen einfliessen.

Mit dieser neuen Schwerpunktbildung reduzieren wir die Finanzierung der Grundlagenforschung. Wir engagieren uns aber weiterhin für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des Trainee Expansion Program – TEP (Förderprogramm für den wissenschaftlichen Nachwuchs) in Zusammenarbeit mit der International Society for Research in Human Milk and Lactation – ISRHML (Internationale Gesellschaft zur Erforschung von Muttermilch und Laktation) ein. Ebenso unterstützen wir ein separates FLRF Fellowship Program (Nachwuchsförderprogramm) in Zusammenarbeit mit dem Global Human Milk Research Consortium (Globales Konsortium für Muttermilchforschung), bestehend aus von FLRS finanzierten Forschungszentren.

Obwohl wir derzeit keine spontan eingereichten Gesuche für neue Projektunterstützungen berücksichtigen, sind wir offen für die Diskussion von Konzepten im Bereich der Implementierungsforschung. Wir freuen uns, zusammen mit potenziellen Partnern neue Ansätze zu erforschen.

Ausblick

Wir gehen davon aus, dass diese umsetzungsorientierten Aktivitäten entscheidende Wissenslücken aufdecken und Anstoss für weiterführende Forschungsarbeiten geben werden.

Wenn Sie mehr über unsere Strategie erfahren möchten oder darüber, wie Sie uns auf unserem Weg begleiten könnten, kontaktieren Sie uns gern.